Caroline Alves zeigt sich so ehrlich und intim wie noch nie auf ihrer neuen EP ”Good Reputation”
Caroline Alves veröffentlicht mit ihrer EP ”Good Reputation” ein Werk der Selbstakzeptanz und Hoffnung in vier Akten. Die 26-jährige Bielerin mit brasilianischen Wurzeln offenbart ihr Inneres und zeigt sich so verletzlich und ehrlich wie noch nie. Die EP dient als musikalische Aufarbeitung von Erlebtem und steht ganz im Zeichen des Loslösens von Erwartungen. Seien das die Erwartungen der Gesellschaft, eine/r Partner:in oder jene die man an sich selbst stellt: Caroline kann hiervon ein Lied singen, was sie zum Glück tut.
Ihr bereits vorab veröffentlichter Song ”Control” eröffnet die EP und erzählt von Carolines’ impulsivem Charakter, der sie manchmal in dunkle Ecken treibt, mit dem sie aber gelernt hat umzugehen und den sie akzeptiert. Der Namensgeber ”Good Reputation” handelt vom religiösen Umfeld, in welchem Caroline aufgewachsen ist, und der Scheinheiligkeit, mit welcher sie konfrontiert wurde: dieselben Menschen die Liebe predigen, lassen dich im Stich. Es folgt mit ”Paper Thin” die erste Single, welche Ende März den Startschuss für dieses Projekt bildete. Caroline verbog sich für einen Mann und dessen religiöse Haltung, änderte alles an sich selbst und verlor sich bei diesem Prozess beinahe. Beendet wird die EP mit einer starken Aussage: ”Strong Women Don’t Complain”. Ein toxisches Frauenbild, welches Caroline durch ihre Kultur vermittelt bekommen hat, wird hier kritisiert.
Musikalisch lässt Caroline starke elektronische Einflüsse auf Jazz und Pop Melodien treffen und bleibt bei den Produktionen generell eher zurückhaltend – die EP klingt melancholisch und intim. Bei der Findung des richtigen Sounds hat sie sich dabei viel Zeit gelassen und sorgfältig eine Klangwelt konstruiert, die ihren poetischen Songtexten gerecht wird.